Dämmung Außenwand

Methoden zur Fassadendämmung

Die Außen- oder Fassadendämmung wird je nach Konstruktion des Baukörpers und bei Altbauten auch nach der Qualität der Bausubstanz mit unterschiedlichen Methoden durchgeführt. Auch die Zielsetzung und das Budget sowie individuelle Anforderungen der Bauherrschaft fließen in die Entscheidung über die zu wählende Dämmmethode ein. 

• Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Die verbreitetste und meist auch kostengünstigste Methode zur Fassadendämmung ist das WDVS. Das dämmende Material in Form von Dämmplatten wird beim WDVS auf die Außenwand des zu dämmenden Gebäudes geklebt oder gedübelt. Manchmal werden auch beide Befestigungsmethoden kombiniert. Nach Aufbringen einer Armierungsschicht kann das Gebäude verputzt und gestrichen werden. Die Dämmwirkung dieser Methode ist gut, Oberputz und Farbe bieten guten Schlagwetterschutz. Meist werden für WDVS-Dämmungen Platten aus expandiertem Polystyrol (EPS) oder Polyurethan (PUR) eingesetzt. Aber auch Platten aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzfaser-Dämmplatten oder aus mineralischen Quellen wie Mineralwolle lassen sich als WDVS verarbeiten. 

• Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)

Bei der VHF wird an der Gebäudeaußenwand eine Konstruktion angebracht, in die eine Dämmschicht eingebaut wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, diese Dämmschicht als Einblasdämmung zu konstruieren. Anschließend wird auf der Dämmschicht eine hinterlüftete Fassade angebracht. Die Hinterlüftung sorgt dafür, dass aus dem Haus herausdiffundierende Feuchtigkeit zuverlässig abtransportiert wird. Die Fassade kann mit einem gewünschten Material wie Holz, HPL-, Metall- oder Faserzementplatten verkleidet werden. Die VHF ermöglicht optimalen Schutz vor Witterungseinflüssen bei großer Freiheit für die Gestaltung der Fassade. Die Dämmwirkung ist ausgezeichnet und kann individuell an das Gebäude und die Wünsche der Bauherrschaft angepasst werden. 

• Kerndämmung

Voraussetzung für die Kerndämmung ist ein zweischaliges Mauerwerk. Der Hohlraum zwischen innerer und äußerer Mauer einer solchen Konstruktion wird mit geeigneten Dämmmaterialien befüllt. Dafür können Zellulose-Einblasdämmung, Mineralwolle, Perlite oder EPS-Granulat benutzt werden. Die Kerndämmung bietet gute Dämmwirkung, ist kostengünstig und kann oft ohne aufwändige, bauliche Maßnahmen durchgeführt werden, allerdings nur, wenn ein zweischaliges Mauerwerk bereits vorhanden ist.

• Perimeterdämmung

Die Perimeterdämmung bezeichnet das Dämmen von außen bei direktem Kontakt mit feuchtem Erdreich, also an Kellerwänden oder Grundmauern. Eine Perimeterdämmung kann nur mit Dämmmaterialien durchgeführt werden, die sich nicht mit Feuchtigkeit aus der Umgebung vollsaugen und die druckfest genug für den entstehenden Erddruck sind. Gängigste Materialien sind Polystyrol-Hartschaum, Schaumglas oder Blähglas.

Einige gängige Dämmmaterialien für die Fassadendämmung

• Holzfaser

Dieses nachhaltige und umweltfreundliche Dämmmaterial verfügt über eine gute Dämmwirkung und ist als Einblasdämmung sowie als Dämmplatte und Dämmmatte verfügbar. Das Material bietet guten Feuchtigkeitsschutz und verbessert das Raumklima. Es ist teurer als synthetische oder mineralische Dämmstoffe und bietet weniger Brandschutz. 

• Zellulose

Dämmstoffe aus Altpapier sind sehr ökologisch und in VHF-Bauweise auch für die Fassadendämmung geeignet. Gute Schalldämmung, Wärmedämmung, positiver Effekt auf das Raumklima und günstiger Preis sprechen für das nachhaltige Material. Empfindlich reagiert Zellulose auf eindringendes Wasser.

• EPS

Wird meist in Form von Dämmplatten im Rahmen von WDVS zur Dämmung der Außenwände eingesetzt. EPS ist leicht und problemlos zu verarbeiten aber nicht diffusionsoffen. Es bietet gute Dämmwirkung und ist kostengünstig, wird aber aus petrochemischen Grundstoffen hergestellt, ist also nicht umweltfreundlich.

• Perlite

Perlit ist ein vulkanisches Gestein, das durch Glühen bei ca. 800° Celsius gebläht wird und dann als Dämmmaterial eingesetzt werden kann. Perlit ist wasserabweisend und nicht brennbar sowie resistent gegenüber Schädlingen. Die Dämmleistung von Perlit ist allerdings deutlich geringer als die der anderen Dämmstoffe.

• Mineralwolle

Nicht brennbares Material mit guter Schall- und Wärmedämmung. Anfällig für eindringende Feuchtigkeit. Mineralwolle ist als Dämmplatte, Dämmrolle oder auch als Einblasdämmung verfügbar.

• PUR 

Dämmplatten aus Polyurethan bieten sehr gute Dämmwirkung bei geringer Dicke. Das Material ist jedoch energieintensiv in der Produktion, wird aus petrochemischen Grundstoffen hergestellt und ist daher nicht umweltfreundlich.